Ob als T-Shirt, Bademode, spezielle Arbeitskleidung oder als Sonnensegel für Strand und Garten: Oftmals sollen Textilien uns möglichst gut vor der Sonne schützen – und ganz besonders vor UV-Strahlung. Doch wie lässt sich die Schutzwirkung am besten maximieren? Wir verraten es Ihnen in diesem Beitrag.
Warum ist UV-Strahlung schädlich?
Ultraviolettstrahlung in Form von UV-A- und UV-B-Strahlung macht einen Teil unseres natürlichen Sonnenlichts aus. Neben der oftmals gewünschten Bräunung der Haut kann die Strahlung jedoch auch zu Schäden führen – als schmerzhafter Sonnenbrand oder bis hin zu Erbgutschäden. Der Schutz vor UV-Strahlung ist also wichtig für die eigene Gesundheit.
Nicht jeder hat jedoch die Möglichkeit, die besonders gefährliche Mittagssonne zu meiden oder sich im Sommer generell im Schatten oder im Haus aufzuhalten. Besonders Menschen, die draußen beispielsweise auf Baustellen arbeiten müssen, sind auf einen guten Sonnenschutz angewiesen. Aber auch Outdoorsportler, Menschen mit besonders heller Haut oder Kleinkinder profitieren von Textilien, die die Haut vor der UV-Strahlung schützen. Und nicht zuletzt sind auch Sonnenschirme, Strandmuscheln oder Markisen gefragt, um den Sommer ohne Reue genießen zu können.
Schutz durch Sonnencreme kann dabei nur ergänzend wirken: Denn gerade bei schweißtreibenden Tätigkeiten kann die Sonnencreme ihre Wirkung oftmals nicht komplett entfalten. Hinzu kommen häufig Anwendungsfehler wie eine zu geringe Menge an Creme, vergessene Stellen oder Nachlässigkeiten beim Nachcremen.
Zusätzlicher Schutz durch geeignete Textilien ist also ratsam. Doch was zeichnet Textilien mit hohem UV-Schutz aus? Als Faustregel gilt: Je dichter die Textilien gewebt sind, desto höher ist die Schutzwirkung.
Der UPF gibt an, wie viel UV-Schutz Textilien bieten
Wie gut Textilien die Haut wirklich vor UV-Strahlung schützen, lässt sich am sogenannten Ultraviolet Protection Factor (UPF) ablesen. Der Wert gibt an, welcher Anteil der UV-Strahlen es schafft, durch die Textilien zu dringen. Die offizielle Skala des UFP reicht dabei von 15 bis 80. Ein UPF von 50 bedeutet, dass nur noch ein Fünfzigstel (2 %) der Strahlung die Textilien durchdringen kann – man kann sich also 50-mal länger in der Sonne aufhalten als ohne Sonnenschutz. Zur Berechnung der empfohlenen Dauer wird die Eigenschutzzeit der eigenen Haut benötigt, die je nach Hauttyp variiert.
Hersteller, die ihre Textilien mit einem UPF kennzeichnen möchten, benötigen dazu eine Überprüfung spezieller Institute. Wer bei der Auswahl von Textilien auf Nummer sicher gehen möchte, achtet auf den UV-Standard 801. Auf diese Art geprüfte Textilien schützen nicht nur im trockenen und neuen Idealzustand, sondern auch im gedehnten und nassen Zustand.
Nach diesem Standard weisen klassische Textilien zum Beispiel diese Schutzfaktoren auf:
- Leichte Baumwolle: UV-Schutzfaktor 10
- Dichte Baumwolle: UV-Schutzfaktor 20
- UV-Schutzbekleidung: UV-Schutzfaktor 20 bis 80 (je nach Art)
- Sonnenschirm ohne UV-Schutz: UV-Schutzfaktor 15
- Sonnenschirm in Kombination mit UV-Schutzausrüstung: UV-Schutzfaktor 40 bis 80 (je nach Art)
Doch wie lässt sich der UV-Schutz von Textilien mit modernen Technologien steigern, ohne auf dickere und damit wärmere Stoffe zurückgreifen zu müssen?
Welche Rolle spielen Nanopartikel beim UV-Schutz?
Vor allem in Sonnencreme sind bisher Nanopartikel wie Titandioxid oder Zinkoxid im Einsatz, um einen hohen Lichtschutzfaktor zu ermöglichen. Doch auch für Textilien unterschiedlichster Art lässt sich mithilfe der Nanotechnologie der UV-Schutz deutlich verbessern. Neben den bekannten Vertretern Titandioxid und Zinkoxid kommen beispielsweise auch Wolframverbindungen wie Wolframoxid als Alternative infrage. Denn Wolframverbindungen können nicht nur als Beschichtung genutzt werden, um Röntgenstrahlung oder gar Weltraumstrahlung abzuschirmen, sondern eignen sich auch zur Absorption von UV-Strahlung – und das bringt dabei einige Vorteile mit sich.
Schutz für Haut, Gesundheit und Materialien
Denn der Ruf von Nanopartikeln auf Basis von Titandioxid ist inzwischen kein guter mehr: Die Inhalation der Partikel und weitere Formen der Aufnahme in den menschlichen Körper stehen inzwischen im Verdacht, wahrscheinlich krebserregend zu sein.
Im Vergleich zu Titandioxid gelten Wolframverbindungen wie Wolframcarbid für den Menschen als gesundheitlich unbedenklich. Bei Nanomaterialien generell müssen aber immer auch der Einfluss von Mischungseffekten und Partikelgröße berücksichtigt werden.
Sonnenschützende Materialien wie z.B. für Sonnenschirme oder Markisen können durch Unterstützung von Nanopartikeln selbst einen höheren UV-Schutz generieren. So können die Fasern auf Basis synthetischer Polymere durch den Einsatz von Nanobeschichtungen vor Abbaureaktionen geschützt werden, die sonst durch UV-Bestrahlung beschleunigt werden. Das Material bleibt länger schön und stabil.
Mehr UV-Schutz für Textilien durch Nanotechnologie
Niemand möchte bei heißen Temperaturen schwere, dicht gewebte Kleidung tragen, um sich vor der Sonne zu schützen. Und auch Hersteller von Markisen, Sonnenschirmen und Co. profitieren davon, wenn die genutzten Textilien so leicht wie möglich sind – denn das spart wertvolle Ressourcen und Kosten. Um dennoch einen maximalen UV-Schutz für Materialien zu erreichen, können Nanopartikel die ideale Lösung sein. Sie schützen Gesundheit und Material und ermöglichen einen unbeschwerten Aufenthalt in der Sonne.
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