Wolframcarbid ist für seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten bekannt – insbesondere für die Verwendung in der Beschichtungsindustrie. Wir verraten Ihnen, wieso Wolframcarbid-Pulver dort besonders zu überzeugen weiß.
Wolframcarbid: Perfekt geeignet für die Industrie
Wenn von Wolframcarbid die Rede ist, ist meistens die Wolfram-Kohlenstoff-Verbindung Mono-Wolframcarbid (WC) gemeint. Dies ist die am häufigsten in der Industrie verwendete Variante aus Wolfram für zahlreiche Anwendungen. Eine weitere wolframhaltige Verbindung ist Diwolframcarbid (W2C). Manchmal werden beide Varianten als eutektische Mischung genutzt.
Wolframcarbid wird nicht nur für die Herstellung von Werkzeugen oder Schmuck eingesetzt. Auch in der Beschichtungsindustrie kommt Wolframcarbid gerade als Pulver häufig zum Einsatz – und dafür gibt es mindestens fünf gute Gründe.
Grund 1: Wolframcarbid ist extrem hart
Wolframcarbid weist eine Mohshärte von 9,5 auf und ist damit fast so hart wie Diamant mit einer Härte von 10 Mohs. Diese große Härte führt dazu, dass eine Beschichtung aus Wolframcarbid-Pulver auch bei anhaltend hoher Belastung nur minimal verschleißt. Wolframcarbid-Beschichtungen werden oftmals auch als Hartmetallbeschichtungen oder DLC-Beschichtungen (diamond like carbon) bezeichnet. Eine solche Beschichtung verringert den Reibungskoeffizienten und verlängert somit die Lebensdauer stark beanspruchter Komponenten deutlich.
Grund 2: Wolframcarbid ist besonders korrosionsbeständig
Nicht nur beim mechanischen Verschleiß weiß Wolframcarbid-Pulver als Beschichtung zu überzeugen. Das Material zeigt sich auch äußerst beständig gegenüber chemischen Einflüssen. In Wasser ist Wolframcarbid praktisch unlöslich und es entstehen auch keine Korrosionsspuren wie Rost. Auch die meisten Säuren wie Salzsäure können Wolframcarbid nichts anhaben. Lediglich in Salpetersäure-Fluorwasserstoffsäure-Gemischen ist das Pulver löslich. Durch die hohe Korrosionsbeständigkeit können Sie eine Beschichtung aus Wolframcarbid-Pulver auch problemlos in Umgebungen einsetzen, in denen mit aggressiven Chemikalien gearbeitet wird.
Grund 3: Wolframcarbid hat einen sehr hohen Schmelzpunkt
Wolframcarbid hat bei Normaldruck von 1020 hPa einen Schmelzpunkt von 2785 °C. Dies macht es zum idealen Material bei heißer Umgebungstemperatur. Zum Vergleich: Eisen schmilzt bereits bei 1536 °C, Aluminium bei 660 °C. Wolfram allein weist den höchsten Schmelzpunkt aller Metalle auf. Wolframcarbid lässt sich dagegen als Pulver besser in der Beschichtungsindustrie verarbeiten.
Die hohe Schmelztemperatur macht diese Beschichtungen attraktiv für alle Anwendungen, die nicht ohne große Hitze auskommen. In Müllverbrennungsanlagen herrschen beispielsweise Temperaturen von 1000 °C und mehr. Hier kann ein mit Wolframcarbid-Pulver beschichteter Behälter eine gute Grundlage bieten.
Grund 4: Wolframcarbid-Pulver ist als Beschichtung vielseitig einsetzbar
Die oben genannten Eigenschaften machen Wolframcarbid als Pulver sehr beliebt für die verschiedensten Anwendungen im Bereich der Beschichtung. Überall dort, wo hohe Belastbarkeit und hoher Verschleißschutz gefragt sind, kann die Beschichtung punkten.
So kommt Wolframcarbid als Beschichtung zum Einsatz bei:
- Tiefbohrkronen
- Transportschnecken/Förderschnecken
- Diamantwerkzeugen
- Zahnrädern
- Motorteilen
- Pressstempeln
- Müllverbrennungsanlagen
- Mischtechnik
Die unterschiedlichen Einsatzbereiche erfordern entsprechende Verarbeitungsverfahren. Meistens wird auf thermische Spritzverfahren wie Flammspritzen zurückgegriffen. Aber auch Techniken wie das reaktive Magnetronsputtern kommen je nach Anwendung infrage. So können Sie die Beschichtung mit Wolframcarbid-Pulver in die unterschiedlichsten Abläufe integrieren.
Grund 5: Wolframcarbid als Pulver rentiert sich
Auch günstige Grundmaterialien lassen sich durch eine Wolframcarbid-Pulverbeschichtung vergleichsweise einfach aufwerten. So können Sie zum Beispiel bei der Herstellung von Werkzeugen auf einen kostspieligen Vollhartmetall-Körper verzichten. Stattdessen kommt ein preiswerterer Grundstoff zum Einsatz, dem Sie durch die Wolframcarbid-Beschichtung die entsprechenden Eigenschaften verleihen können. Je nach Auflage und Komplexität der Werkstücke können Sie mit einem Wechsel zu einer Beschichtung auf Basis von Wolframcarbid-Pulver langfristig sparen – bei mindestens gleichbleibender Qualität.
Und falls doch einmal Schäden oder Verschleiß auftreten sollten, lassen sich Beschichtungen außerdem sehr gut reparieren. So muss nicht das komplette Wertstück ersetzt werden. Und das kann gerade bei größeren und teuren Stücken ein echter Vorteil sein.
Die richtige Wahl für extreme Bedingungen
Diese kurze Übersicht zeigt: Wolframcarbid-Pulver ist immer dann die richtige Wahl, wenn Beschichtungen richtig viel leisten müssen. Denn das höchst belastbare Material hält extrem hohen Temperaturen, Druck, Reibung und Chemikalien stand und lässt aufgrund dieser vielen positiven Eigenschaften kaum Wünsche offen.
Sie haben Fragen? Unter diesem Link finden Sie alle Möglichkeiten, das Team von GS Bavaria zu kontaktieren.